Lerngeschenke.
Menschen mit zwei Gesichtern.

Die wiedergeborene Trudi.
Das Wort "Lerngeschenk" habe ich erstmals in meinem Lieblingsbuch "Die Müttermafia" von Kerstin Gier gelesen. Im Buch bezeichnet die esoterisch angehauchte und mehrfach wiedergeborene Trudi ihre wechselnden Partner am Ende der Beziehung so. In früheren Leben ist sie dem jeweiligen Mann bereits begegnet und darum fühlen sich die neuen Bekanntschaften schon gleich so gut und vertraut an, dass sie nie lange fackelt und die Herren gleich bei ihr einziehen oder sie ihnen Geld leiht usw. Bei genauerem Hinsehen erkennt sie jedoch, dass sie sich (mal wieder) geirrt hat und dankt den Engeln für dieses "Lerngeschenk". (Ein wunderbares Buch).
Beneidenswert.
Das Wort "Lerngeschenk" klingt eigentlich harmlos. Als ich aber so über vergangene Bekanntschaften nachdachte, sind mir doch einige "Lerngeschenke" eingefallen. Anders als im Buch empfinde ich für einige "Lerngeschenke" echte, schwere Wut. Energieraubend.
Vergessen? ...ts!
"Vergiss' es!" Oder "Ach, stell Dich nicht so an!" Sind häufig gehörte Ratschläge. Was kann man tun, wenn man dem "Lerngeschenk" häufig begegnet? Manchmal lähmt mich Wut und schnürt mir den Hals zu. An anderen Tagen kann ich pfeifend dran vorbei schauen.
Hört (nicht) auf.
Die Tagesform zählt. An guten Tagen schüttele ich die Begegnung einfach ab, an schlechten verfolgt sie mich und bleibt in meinem Kopf. Manchmal schmiede ich geheime Pläne. "Niemals töten, nur schwer verletzen", wie Dobby von Harry Potter zu sagen pflegt. Das trifft es ganz gut.
Dranbleiben ...
... und weiter lernen, damit umzugehen!



