Corona hat "was" mit mir gemacht.
Die Pandemie hat mich 2020 kalt erwischt!
Der Chef hat den Laden abgeschlossen und schickte mich nach Hause.
Ein schreckliches Gefühl. Hoffnungslos, erschreckend und ehrlich gesagt auch etwas unerwartet. Ich brauchte viel Zeit, um dieses neue Gefühl anzunehmen. Große Angst um meinen Arbeitsplatz, meinen Arbeitgeber und meine Zukunft machte sich breit. Was, wenn ich eine Kündigung bekomme, nach über 10 Jahren Betriebszugehörigkeit?
Mit Mitte 40 stehen mir als Frau nicht mehr alle Türen offen.
Zukunftsängste.
Meine größte Angst, so stellte sich heraus, war allerdings nicht die Kündigung! Vielmehr plagte mich die mit einer Kündigung einhergehende Perspektivlosigkeit. Das Können und Tun in meinem Job habe ich mir über viele Jahre angeeignet. Ein Studium, eine Fort- oder Weiterbildung konnte ich in einer möglichen Bewerbung nicht vorweisen. Darüber hinaus gibt es in meinem Wirkungskreis viele junge Leute, die für weitaus weniger Geld arbeiten. Ich brauchte also ein schlagendes Argument, MICH im Falle eines Falles anderen Bewerbern vorzuziehen.
Ein Plan "B".
Durch Recherchen bin ich auf spannende und vielversprechende Weiterbildungen gestoßen. Einige davon würde sogar im Falle der Arbeitslosigkeit das Arbeitsamt finanzieren. Klasse! Mit dieser Erkenntnis fühlte ich mich gleich viel besser. Plan "B" machte mir Mut.
Große Last und große Freude.
Der Gedanke an eine Weiterbildung ließ mich nicht mehr los. Als der erste Lockdown im Sommer 2020 längst aufgehoben war und ich bereits seit Wochen wieder meinem Job nachging, saß er (der Gedanke an eine Weiterbildung) mir lauernd im Nacken. Es gab kein Argument, das gegen einen sofortigen Start einer Weiterbildung sprach und so traf ich eine Entscheidung! Im September 2020 startete ich eine Weiterbildung zur Online-Redakteurin.
Mit fast 50 Jahren die Schulbank drücken. Yeah!
Ich stecke nun schon einige Monate in der Weiterbildung. Der Anfang fiel mir nicht leicht. Niemals habe ich zu Schulzeiten gute Noten erhalten. Große Freude und Motivation am Lernen treiben mich voran
und sind mir ein großer Ansporn.
Dieser Wandel ...
... von einer Arbeitnehmerin, die große Angst hat ihre Anstellung zu verlieren, zu einer guten Schülerin. Es hat viel Mut gebraucht und dem aktuellen Erfolg steht natürlich auch ein Scheitern gegenüber. Aber dennoch: Dieser Wandel ist in beruflicher Hinsicht ein Meilenstein in meinem Tun.
Warum ich diese Gedanken mit Dir teile.
Kopf in den Sand stecken? Nein, nicht mehr! Vielleicht geht es Dir ähnlich?
Diese Pandemie ist eine Krise*, ja, aber wir haben mit über 40 Lebensjahren schon viele Krisen gemeistert.
Und diese hier, liebe Damen, diese Krise kriegt uns nicht klein. Pah!
*Der Begriff "Krise" setzt sich im Chinesischen aus zwei Schriftzeichen zusammen: Gefahr und Gelegenheit. Denk mal drüber nach :o)



